Es ist ein klares Signal, das der Deutsche Ärztetag aussendet: Weil es an wissenschaftlichen Studien für den evidenzbasierten Einsatz von Homöopathie fehlt, wird es künftig keine Weiterbildungen mehr durch die Ärztekammern geben.
Die Ärztekammern sollen künftig keine Weiterbildungen mehr für Homöopathie anbieten. Das hat das Plenum des Deutschen Ärztetages in Bremen beschlossen. „Es ist keine evidenzbasierte Medizin“, sagte die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, am Freitag der dpa. Es gebe keine wissenschaftlichen Belege dafür, die Homöopathie guten Gewissens in der Weiterbildung zu behalten. Es werde aber kein Mediziner daran gehindert, Homöopathie weiter anzubieten.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begrüßte die Entscheidung des Ärztetages ausdrücklich. „Gute Medizin steht auf dem Boden der Wissenschaft. Für Homöopathie gibt es dort keinen Platz. In einer solchen Frage muss man Farbe bekennen“, schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter.
Homöopathische Arzneimittel sollen den Körper dazu bringen, sich selbst zu heilen. Basis sind pflanzliche, mineralische und tierische Substanzen. Die stark verdünnten Wirkstoffe werden meist als Tropfen, Tabletten oder Kügelchen (Globuli) verabreicht.